1. Hubertus-Jäger-Kompanie

Fotohistorisches Dokument aus dem Jahr 1929: Die 1. Hubertus-Jäger-Kompanie vor dem Vereinslokal „Zur schönen Aussicht“ (dem späteren „Dietze Mamm“).

Am 9. September 1928 trafen sich morgens um 10.00 Uhr 22 junge Männer in dem alten Fleher Lokal „Dietze Mamm", das früher „Zur schönen Aussicht" hieß, und grün­de­ten eine neue Kom­pa­nie. Die jungen Schützen gaben sich den Namen „1. Hubertus-Jäger-Kompanie" und verab­schiedeten eine Satzung aus 14 Punkten, „die streng zu be­ach­ten waren". Am 16. Sep­tem­ber mel­dete der Haupt­mann Heinrich Thelen diese neue Kom­panie bei der Fleher Bruder­schaft schrift­lich an.

Unser Prunkstück: Unsere Fahne ist ein wichtiges Symbol beim Schützenfest und wird auch bei Prozessionen und anderen Veranstaltungen vom Fahnenträger vorneweg getragen.

1929 wurde Heinrich Blättler neuer Haupt­mann und blieb dies bis 1934. Unter seiner Führung konnte bereits 1930 eine eigene Fahne angeschafft werden, die am 1. Juni des gleichen Jahres geweiht wurde. Pünkt­lich zu diesem Ereignis wurde Gerhard Dietz von der Hubertus-Kompanie, wie sie ab­ge­kürzt genannt wird, Schützen­könig von Flehe. Eine große Ehre für die noch so junge Kompanie, „welche alle Ka­me­raden mit großem Stolz erfüllte".

Schon vor Beginn des zweiten Welt­kriegs unter­lagen katho­lisch ge­prägte Bruder­schaften, die ihren Schwer­punkt nicht auf den Schieß­sport als Zeichen der Wehr­haftig­keit legten, sondern auf tradi­tio­nelles Brauch­tum und kamerad­schaft­liche Tugenden, üb­li­cher­wei­se einem Verbot.

Beim Schützenumzug durch Düsseldorf-Flehe 1952. Der Kalte Krieg, der Konflikt zwischen den Westmächten und dem sogenannten Ostblock, war deutlich spürbar, und das Schützenfest am dritten Wochenende im August bot mancherlei Ablenkung.

Am Neubeginn des Fleher Schützen­lebens nahm die 1. Hubertus-Jäger-Kompanie unter Führung des Haupt­manns Theodor Heidkamp gleich ab 1948 teil. Von da an ging es stetig auf­wärts, die Kom­pa­nie wuchs und gedieh und hat heute eine Stärke von 42 Mann erreicht.

In der 1. Hubertus-Jäger-Kompanie denken wir in Generationen und freuen uns, dass Nachwuchstalente bei uns zu allen Zeiten immer sehr präsent waren.

Besonders stark war und ist die Jugend vertreten: Vier­zehn Jung­schützen­könige aus den Reihen der Hubertus-Kompanie finden sich bis­lang in den Annalen der Sankt-Sebastianus-Schützen­bruder­schaft Düssel­dorf-Flehe e. V. wieder – von Adi Heidkamp, 1963, bis zu Julian Korfmacher, 2024. Außer­dem haben seit 1948 sech­zehn Schützen­könige – von Theodor Liethen, 1952, bis Thomas Schier, 2023 – ihre Treff­sicher­heit ebenso unter Beweis gestellt wie ihr Engage­ment für das Gemein­wohl, dem sich die Grün­dungs­mit­glieder der 1. Hubertus-Jäger-Kompanie schon am 9. September 1928 ver­schrieben hatten.

Altgediente Mitglieder der 1. Hubertus-Jäger-Kompanie beim Schützenumzug 2017 in Düsseldorf-Flehe. V.l.nr.: Adi Heidkamp, Heinz Durst, Willi Wolfgarten, Toni Heidkamp und Hans Hilgers†.

In ihrer über 90-jähri­gen Ge­schichte hat die 1. Hubertus-Jäger-Kom­panie viele Würden­träger hervor­ge­bracht, die ihren Teil dazu bei­trugen, Tradi­tio­nen zu be­wah­ren und das Brauch­tum zu pflegen. Denn wäh­rend für Außen­stehende unsere Wett­kämpfe im Mittel­punkt des Vereins­lebens zu stehen scheinen, sind es für uns viel­mehr das Mit­ein­ander und die Soli­dari­tät.

Bis dato haben sech­zehn Schützen­könige aus der 1. Hubertus-Jäger-Kom­panie sowohl ihre Treff­sicher­heit als auch ihr Engage­ment für das Gemein­wohl bewiesen.

Unser Leit­gedanke „Glaube, Sitte, Heimat“ ist da­rum noch immer zeit­gemäß, auch wenn er als Folge von „Zeitgeist-Ideen“, Orien­tierungs­losig­keit und Ent­frem­dung erst ein­mal nicht so cool daherkommt.

Ein fotografischer Rückblick ins Jahr 1950, als der (Wieder-)Aufbau auch in Düsseldorf-Flehe in vollem Gange war. In der „Ära des Neuanfangs“ hatte sich altes Brauchtum erhalten.

Mehr über die Hubertus-Kompanie lässt sich am besten im Gespräch mit unserem 1. Haupt­mann er­fahren, der in die Fuß­stapfen der Männer ge­treten ist, die einst (als die Straßen in Düssel­dorf-Flehe weder as­phal­tiert noch mit Autos zu­ge­parkt waren) den Neu­anfang des tradi­tio­nellen Schützen­wesens be­gleitet haben:

Peter Heidkamp
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